Aufgaben und Forschungsziele des Instituts
Das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde wurde
zum 1. Juli 1987 als eine dem Innenministerium Baden-Württemberg
unmittelbar nachgeordnete Forschungseinrichtung in Tübingen
gegründet. In der Bekanntmachung der Landesregierung vom 22. Juni 1987
heißt es:
º 1 Das Land Baden-Württemberg errichtet mit Wirkung vom 1. Juli 1987 das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde als eine dem Innenministerium unmittelbar nachgeordnete Forschungseinrichtung. Das Institut hat seinen Sitz in Tübingen.
º 2 Das Institut hat die Aufgabe, auf der Grundlage des º96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) i.d.F. der Bekanntmachung vom 3. September 1971 (BGBI. I, S. 1565),
º 3 Das Institut wird von einem wissenschaftlichen Beirat beraten. Das Innenministerium beruft im Benehmen mit dem Leiter des Instituts die Beiratsmitglieder auf vier Jahre.
Die im Gründungsauftrag festgeschriebenen Aufgaben sind eindeutig und grenzen sowohl das regionale Forschungsgebiet (deutsche Siedlungsgebiete in Südosteuropa), als auch die verschiedenen Forschungsfelder (Geschichte, Landeskunde, Sprache, Literatur) ab. Mit dieser Schwerpunktsetzung ist zugleich der interdisziplinäre Forschungsansatz zwingend verbunden. Das regionale Forschungsgebiet, Südosteuropa, insbesondere aber die komplizierten und vielschichtigen historisch-territorialen Entwicklungen, erfordern darüberhinaus die Arbeit "vor Ort" wie auch die Kooperation mit Wissenschaftlern in jenen Ländern und Regionen.
Eine wesentliche Aufgabe des Institutes besteht auch in der Dokumentation bzw. Publikation erarbeiteter Forschungsergebnisse. In verschiedener Form, durch die Schriftenreihe des Institutes oder die Materialien, durch wissenschaftliche Tagungen oder Lehrveranstaltungen (vornehmlich an der Universität Tübingen), werden die Fachinteressierten wie auch die interessierte Öffentlichkeit informiert. Eine wichtige Rolle spielen die Kontakte zu den Vertriebenenverbänden oder Landsmannschaften, wobei hier allerdings die "wissenschaftlichen Dienstleistungen" im Vordergrund stehen.
Große Bedeutung mißt das Institut der Arbeit mit Studenten und im In- und Ausland bei; zum einen, um ein Problembewußtsein zu erzeugen, zum anderen, um Kontakte zwischen den verschiedenen Gruppen herzustellen.
Verstärkt wurden in den vergangenen Jahren die Kontakte mit den
deutschen Gruppen und Minderheiten in Südosteuropa ebenso wie die
Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten in der
Slowakei, in Ungarn, in Rumänien und im ehemaligen Jugoslawien.
Zahlreiche Kontakt- und Tagungsreisen, Gastvorträge, Seminare und
wissenschaftliche Exkursionen dienten der Erfüllung dieser Aufgaben.
Hierbei erwies sich die Verbindung des Institutes mit der Universität
Tübingen (insbesondere durch die Position des Institutsleiters als
Lehrstuhlinhaber für Geographie Osteuropas) von Vorteil.